Essay zur mental health awareness week
In diesem Essay möchte ich mich einigen psychischen Besonderheiten widmen, die in mehr oder weniger schwindendem Maße in der Gesellschaft als ‚krank‘ angesehen werden.
Depression ist ein sehr bekanntes ‚Übermüdungssymptom‘, so wird es zu mindest im Zuge der Bewusstmachung für geistige Gesundheit immer wieder betitelt. Um depressiven Menschen den Stempel ‚krank‘ damit wegzunehmen finde ich das durchaus in Ordnung, ich warne jedoch davor zu denken, dass die Depression weg gehen wird, wenn man sich gut ausgeruht hat.
Eine gute work-life-balance zu finden ist sicher ein wichtiges Thema wenn man unter depressiven Verstimmungen leidet, ohne eine tiefgehende Überprüfung seines Lebenssinns, seiner Eigenverantwortung und der Erfüllung seiner Wünsche, sowie die damit verbundenen persönlichen Veränderungen jedoch wird keine Depression auf Dauer gehen.
Burnout, ein durch totale Überlastung entstandenes emotionales und körperliches Tief, ähnelt in einigen Punkten einer Depression und ist von einer genauso ernsthaften persönlichen Ehrlichkeit abhängig wie diese.
Im Zuge der Mental awareness week ist es in meinen Augen wichtig zu wissen, welche gesellschaftlichen Veränderungen ein Verschwinden dieser belastenden Seelenzustände begünstigen würde:
- · Anerkennung des Einzelnen in seinem Sein
- · Anerkennung des Einzelnen in seinem Handeln (unabhängig vom Sein)
- · Schaffung eines guten Ausgleichs für geleistete Arbeit
- · Gesicherte Grundversorgung jedes Menschen, die nicht auf Kosten eines Anderen oder der Erde geht
- · Respektvoller Umgang miteinander
Hochbegabung wird leider nur in wenigen Kreisen erforscht und anerkannt, schlechte Noten und Problemschüler scheint besser für die Verkaufszahlen und Einschaltquoten der Medien zu
sein.
Es ist müßig zu erwähnen wie viele musikalische Werke, Theaterstücke, Bicher, Bilder, Skulpturen, Erfindungen, wissenschaftliche Durchbrüche, mathematische Gleichungen, Einblicke in strategische
Kriegsführung und und und uns nicht gegeben wären, gäbe es keine hochbegabten Menschen.
Hier einige Fakten über hochbegabte Menschen:
je deutlicher die Begabung, desto schwieriger ist ein normales Alltagsleben - ‚Genie und Wahnsinn liegen nah beieinander‘
ohne entsprechende Förderung ihrer Begabung verkümmert jegliches Interesse am Leben mehr oder weniger stark (Sie würden sich wundern, wenn Sie wüssten, wie oft eine unausgelebte Hochbegabung
hinter einer Depression steckt) – zu wenig geförderte Schüler werden zum Klassenclown
Alltägliches ist für Hochbegabte schwerer zu lernen als etwas ihrer Begabung entsprechendes (Aufräumen, Einkaufen, soziale Kontakte pflegen, Ordnen) und kann nicht im selben Maße von ihnen
erwartet werden, wie normalbegabte dazu in der Lage sind (es wird ja auch nicht von Normalbegabten erwartet, dass siez.B. komplizierte mathematische Gleichungen zügig lösen können)
ein Hochbegabter, der seine Begabung ausleben darf, kann dies am Besten in einer sauberen, klaren, strukturierten Umgebung
Hochsensible Menschen sind in gewisser Weise auch hochbegabt, jedoch (gesellschaftlich) noch schwieriger einzuordnen, da bis dato ein offizielles System der Überprüfung
fehlt.
Hochsensibilität bezeichnet eine Hochbegabung im Bereich der Sinne, welche dann als ‚der 6. Sinn‘ ausgelegt wird.
Für Hochsensible gelten die selben Fakten wie für Hochbegabte.
Eine Gesellschaft, die diese menschlichen Reichtümer integrieren kann, kann sich als unermesslich reich bezeichnen. Hochbegabung ist keine Krankheit, es ist ein gesunder menschlicher Zustand, der im Grunde in jedem schlummert. Um sich diese Reichtümer einzuverleiben, müsste mehr Aufmerksamkeit auf den Nutzen von Begabungen gelegt werden, was dann wiederum ein Umdenken in der Arbeitswelt zur Folge haben müsste. Die gesellschaftlichen Veränderungen, die wünschenswert sind, gleichen den oben genannten.
Ich wünsche jedem Leser Mut, seine eigene Begabung zu entdecken, die Besonderheit in sich und seinen Mitmenschen zu achten und ein mehr aus seinem Herzen zu sprechen. Ich wünsche jedem Chef begabte Mitarbeiter, die genau das arbeiten, was ihrem Potential entspricht. Ich wünsche jeder Mutter und jedem Vater zu sehen, wie besonders ihr Kind ist. Ich wünsche jedem Normalbegabten einen Hochbegabten zum Freund, und jedem Hochbegabten einen Normalbegabten, der ihn begleitet. Ich wünsche jedem Depressiven Unterstützung von achtsamen Menschen und ein fruchtbares Feld für seine Selbsterkenntnisse. Ich wünsche jedem Überarbeiteten ein Bündel voll Kraft und eine gute Arbeitskoordination. Ich wünsche euch allen geliebt zu werden, versorgt und getragen zu werden ganz so, wie ihr es braucht und wie es euch zusteht.
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