Wie geht überhaupt Beziehung?
Friede, Freude, Eierkuchen. Man kennt das ja: aus der Werbung, aus Kitschromanen und aus dem schönen Anfangsteil von Beziehungen, an dem beide Partner noch auf Wolke sieben schwebten und sich die Wünsche von den Augen abgelesen haben. Und an dem die Welt noch genug war, wenn man bloss zusammen war....
Wer denkt sich diese Märchen bloss aus? Das müssen doch Kinder sein, die keinerlei Beziehungserfahrung haben. Denn die Realität ist meist anders gestrickt. Da gibt es so viele Schwierigkeiten zu überwinden:
- Alltag und Haushalt
- sich einlassen
- Schwiegereltern
- beste Freunde
- Stress im Job
- Anerkennung
- Sex
- Kinder, oder das fehlen von
und doch bleibt in unseren Herzen oft der Wunsch nach dieser einen, unfehlbaren Liebesbeziehung...
Und wer mit dieser Vorstellung in eine Beziehung hineingeht, der wird meist enttäuscht. Und eins wissen wir alle: Enttäuschung ist schmerzhaft. Davor versuchen wir uns zu schützen. Manchmal sogar, indem wir uns nie richtig einlassen. Vielleicht aber flüchten wir uns auch in die Hoffnung, dass mit einem neuen Partner oder dem richtigen Dreh alles gut wird.
Warum tun wir uns das alles dann eigentlich an?
Um zu heilen. Um unseren Weg gehen zu können. Wir kommen alle hier hin, um unser höchstes individuelles Selbst zu leben, unsere tiefste Wahrheit zu geben und damit etwas zur Welt beizutragen. Ausgestattet mit allem, was wir zum Lernen brauchen, kommen wir auf die Welt - und erleben meist erst einmal, dass die Umstände um uns herum alles andere als günstig für unsere Entwicklung sind.
Wir brauchen
eine heile (Kinder-)Welt.
Wir brauchen
gesehen werden - so wie wir sind,
geliebt werden - so wie wir sind,
ermutigt werden unseren eigenen Weg zu gehen,
Schutz,
Liebe
und Nahrung für Körper und Seele.
Alles, was wir als Kinder entbehren mussten, suchen wir erst einmal bei unserem Partner, später dann bei unseren Kindern - und damit geben wir, wie unsere Eltern und deren Eltern vor uns, ein Thema weiter, dass irgendwann einmal erlöst werden will (mehr dazu im Blogbeitrag über die Ahnenverbindung).
Bevor du dich jetzt in eine Beziehung mit deinem Haustier stürzt oder denkst, dass du erst irgend einen Punkt von "fertig sein" erreicht haben musst, um nur einen perfekten Partner zu finden - lass dir gesagt sein, dass das völliger Quatsch ist.
Ja klar, wenn du in dir ein Problem bearbeitest und eine andere Haltung dazu entwickelst, begegnen dir andere Menschen, hast du Chancen auf andere Partner. Und jedem Menschen, der einen misshandelnden und brutalen Partner hat, würde ich das auch dringend empfehlen. Aber alle anderen frage ich: wie wäre es mit learning by Doing?
Man entwickelt immense Skills in einer Beziehung wenn man es wirklich ernst meint und bereit ist sich selbst und den Partner anzuschauen. Wenn man bereit ist, sich selbst und den Anderen zu enttäuschen. Wenn man bereit ist, sich auch einmal nicht zu lieben und trotzdem da bleibt, um zu schauen, wohin es führt. Wenn man bereit ist für Diskussionen, in denen man lernen kann, wie es sich im Körper anfühlt, eine andere, gleichwertige Meinung zu haben. Wenn man es aushält, keine Lösung zu kennen. Wenn man keinen Kompromiss findet und trotzdem dran bleibt. Wenn man NEIN sagen kann und es auf einmal für alle okay und normal ist, das zu hören.
Nach dem Sturm ist die Luft viel klarer.
Es erfordert viel Mut den Schritt zu tun, das Bild, was man von sich selbst erschaffen hat, das, was man in den ersten Dates spielt, diese Wunschperson, Stück für Stück aufzugeben, zu zerstören, bis man nackt ist. Ehrlich. Menschlich.
Und dann kann wahre Liebe beginnen.
In der schamanischen Arbeit widmen wir uns ausführlich diesem ersten, schmerzhaften Teil des ehrlich zu sich kommens. Sich selbst erkennen und lernen, dieses Selbst auch in den Alltag zu holen wird unterstützt in Einzelsitzungen und Seminaren. Deine besondere Einsicht in dein Beziehungsleben kannst du im Spätsommer im Jahreskreis erfahren. Wenn du die vorangegangenen Seminare besucht hast, bist du bestens vorbereitet für deinen Aha-Effekt.
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